Hohlstrahlrohr

 

Das Hohlstrahlrohr ersetzt in der Feuerwehr immer mehr das „alte“ Mehrzweckstrahlrohr. Dies hat mehrere Gründe. Einige davon werden im folgenden Text erläutert.

 

Zuerst müssen wir mal klären was ein Hohlstrahlrohr ist.

Per Definition ist das Hohlstrahlrohr ein Strahlrohr mit einer Schließvorrichtung und einer einstellbaren Strahlform.

Das bedeutet, dass wir die Durchflussmenge und das Sprühbild am Strahlrohr verstellen können.

Diese Funktionen fehlen beim Mehrzweckstrahlrohr.

 

Die Möglichkeit das Sprühbild anzupassen ist für einen Einsatz im Innenangriff unabdingbar. Durch die kleinen Wassertröpfchen (0.3 mm Durchmesser) können Rauchgase besser gekühlt werden, da diese eine größer Oberfläche aufweisen und somit schneller verdunsten. Zusätzlich wird das Löschmittel Wasser nicht unnötig verschwendet. Durch das oben liegende Absperrorgan können Sprühstöße abgeben werden, welche zur Temperaturüberwachung genutzt werden. Dazu wird ein Sprühstoß in 90° Richtung Decke abgegeben. Wenn das Wasser wieder zu Boden tropft, ist die Rauchschicht nicht heiß. Tropft kein Wasser zu Boden, ist das Wasser im Deckenbereich verdunstet, was wiederum für eine erhöhte Temperatur spricht.

 

Der Sprühwinkel kann bei einem Abstand von circa 3 Metern zwischen 15° bis ungefähr 120° betragen. Durch die Einstellmöglichkeit kann das Sprühbild an die Räumlichkeiten am Einsatzort angepasst werden.

 

Benötigt der/die Feuerwehrmann/frau eine weite Wurfweite, kann er auf den sogenannten Vollstrahl wechseln. Dadurch wird die maximale Wurfweite von circa 30 Metern erreicht. Dies kann bei einem Außenangriff oder bei einem Brand an einem schwerzugänglichen Ort, bei dem ein größerer Abstand besteht, von Vorteil sein. Diese Einstellung kann direkt am Strahlrohr vorgenommen werden.

Sollte aus einem Grund das Strahlrohr verstopft sein, kann das Hohlstrahlrohr durch die Einstellung Spülen, gespült werden. Dabei können kleinere Steine oder Pflanzenreste aus dem Strahlrohr entfernt werden, ohne dass Wasserhalt gegeben werden muss.

Durch die Möglichkeit, die Durchflussmenge zu reduzieren, kann sichergestellt werden, dass es zu keinen „Spritzern“ kommt. Das bedeutet zum Beispiel bei einem Mülltonnenbrand kann dosiert Wasser als Löschmittel in die Mülltonne gegeben werden. Die Müllreste werden dabei nicht aus der Mülltonne geschleudert.

Um eine bessere Eindringtiefe beim Löschmittel Wasser zu erreichen wird gerne ein Netzmittel in Form von Schaummittel beigemischt. Durch die kleinen Tröpfchen und die Verwirbelung im Strahlrohr kann das Hohlstrahlrohr ebenfalls hierfür verwendet werden. Es muss also nicht unbedingt ein Schaumrohr verwendet werden